Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus
Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee befreit. Mehr als eine Million Menschen waren dort von den Nazis ermordet worden. Wir dürfen dieses unvorstellbare Grauen nicht vergessen. Deswegen ist der Tag der Befreiung seit 2005 der internationale Holocaust-Gedenktag. Aus diesem Anlass haben wir gemeinsam mit der Nachbarabteilung in Schöneberg einen Kranz am Mahnmal am Kaiser-Wilhelm-Platz niedergelegt, um an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern.
Im Rahmen der Reihe „Erinnerung braucht einen Ort“ fand am 30. Januar eine Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an Eva Maria Buch statt. Sie wurde 1921 in Berlin geboren und wuchs in Tempelhof auf. Sie unterstützte die Widerstandsbewegung „Rote Kapelle“, unter anderem indem sie ein Flugblatt für französischsprachige Zwangsarbeiter:innen ins Französische übersetzte. Darin wurde zur Sabotage aufgerufen. Das Flugblatt wurde ihr schließlich zum Verhängnis. Es diente als Beweismittel im NS-Prozess gegen sie. Eva Maria Buch schützte die Autor:innen des Flugblatts, nahm die „Schuld“ auf sich und rettete dadurch anderen das Leben. Ihre Hinrichtung erfolgte noch 1943 in Plötzensee. Sie wurde nur 22 Jahre alt.
1993 wurde Eva Maria Buch Namensgeberin der Bezirkszentralbibliothek in Tempelhof. Im September vergangenen Jahres zerstörten Unbekannte Bücher. Die Auswahl der Bücher lässt ein rechtes Tatmotiv vermuten. Die Bücher, aus denen Seiten geschnitten wurden, befassten sich mit dem Leben und den Theorien sozialdemokratischer Vordenker*innen sowie mit Rechtsextremismus und Gewalt.
Kevin Kühnert wird diese Gedenkreihe „Erinnerung braucht einen Ort“, die 2008 von Mechthild Rawert ins Leben gerufen wurde, als neuer MdB fortführen.