Corona und Verschwörungsmythen

By admin 18. März 2021

Die Bundeskanzlerin wohnt nicht zufällig gegenüber dem Pergamon-Museum. Vor dem Pergamon-Altar trinkt die Satanistin Angela Merkel nämlich nachts Kinderblut. Auch Bill Gates labt sich am Lebenssaft von Kindern. Das Corona-Virus wurde von Menschen gemacht und ist entweder absichtlich oder versehentlich in die Umwelt entwichen. Die Schutzvorkehrungen in der Pandemie dienen nur dazu, eine „Merkel-Diktatur“ zu etablieren. Ins Kraut schießen Verschwörungstheorien nicht erst, seit das Virus grassiert. Bis zu 30 Prozent aller Deutschen nehmen solche Mythen für bare Münze, denen zufolge auch „die“ Pharmaindustrie oder „die“ Juden die Hand im Spiel haben, um eine neue Weltordnung zu begründen.

Solche wirr erscheinenden Narrative referierte in der Versammlung unserer Abteilung am 16. März Bernd Harder von der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP). Die Anhänger von Verschwörungstheorien melden sich seit gut einem Jahr immer lauter und zum Teil gewalttätiger zu Wort, attackieren etwa bei Demonstrationen Polizei und Presseleute. Nicht nur in Deutschland gilt ausgerechnet Ex-US-Präsident Donald Trump als Weitenretter und Heilsbringer, etwa bei Protestaktionen der so genannten Querdenker.

Wissenschaftliche Erkenntnisse lassen die Anhänger der Verschwörungsmythen nicht gelten. Ihre Bibel ist das Internet mit den Websites der „Q-Anon“-Bewegung, die überall den „dunklen Staat“ am Werk sieht, wie Harder erläuterte. Die dort verbreiteten Erklärungen dienen zur Begründung ihres abstrusen Weltbildes, und viele sehen sich wie die von den Nazis hingerichtete Sophie Scholl „im Widerstand“ gegen finstere Mächte.

Rationalen Argumenten sind die Anhänger von Verschwörungstheorien nicht zugänglich. Harder warnte allerdings davor, sie deshalb als dumm oder psychisch krank abzutun. Sie fühlten sich entfremdet, machtlos und isoliert und fänden in Verschwörungstheorien das Gefühl wieder erlangter Kontrolle. Hier könnte die Politik ansetzen und den Betroffenen Ängste nehmen, empfahl der Referent, wobei es keinen Königsweg gebe, um diese Menschen wirklich zu erreichen.

Volker Warkentin