Geflüchtete Jugendliche nicht vergessen!
Noch Anfang März hatte Berlin das Angebot wiederholt, bis zu 80 unbegleitete minderjährige Geflüchtete aufzunehmen – über Corona geriet das Vorhaben allerdings in Vergessenheit. Melanie Kühnemann, Sprecherin der SPD-Fraktion für Jugend und Familie, referierte in unserer Online-Abteilungsversammlung am 21. April über den aktuellen Stand der Situation und beklagte, dass das Aufnahmeverfahren stockt: intransparente Auswahlverfahren in den griechischen Lagern, Uneinigkeit in Europa angesichts der Verteilung, in einigen Parteien Instrumentalisierung der Corona-Situation, um die Aufnahme von Geflüchteten zu blockieren. „Das Thema aus den Medien rauszuhalten, ist auch eine Form von Populismus“, sagte Kühnemann in diesem Zusammenhang.
„Der Druck muss groß bleiben“, forderte sie angesichts der humanitären Aufgabe, geflüchteten Kindern und Jugendlichen eine neue Heimat zu geben. Und Karl-Heinz Niedermeyer, Spezialist für Internationales in unserer Abteilung, ergänzte: „Berlin sollte für Deutschland die Vorreiter-Rolle übernehmen!“.
Tamara Trautner